22. März 2020

 

Ich lasse los und ergreife die Chance

LOSLASSEN – ein Thema, welches uns alle in schöner Gleichmäßigkeit begegnet. Jetzt jedoch mit aller Gewalt, mit aller Eindrücklichkeit. Ich kann nur für mich sprechen, denke jedoch, dass es vielen so geht wie mir. Reduziert auf die unmittelbare Umgebung in einer besonderen Zeit. Denn solch eine Zeitqualität hab ich noch nie erlebt. Man begegnet sich mit Abstand und fühlt sich doch verbunden. Ich hinterfrage viele Strukturen in meinem Leben, ob sie noch Bestand haben, ob sie weiter aufrecht erhalten bleiben. Strukturen, die einem ein Gefühl der Sicherheit vermitteln.

 

Während ich mich jetzt auf das einlasse, was in mir beim Schreiben hochkommt, dann merke ich, welches Chaos dabei entsteht. Viele Gedanken, die mit starken Gefühlen verbunden sind. Jeder Gedanke löst etwas aus in uns. Und wenn ich jetzt meine Überschrift noch mal lese, dann merke ich, wie ich anfange, meine Ängste zu hinterfragen.

 

Wovor habe ich Angst? Welche Gedanken führen mich in diese Ängste und wie kann ich sie verändern? Denn es ist mir durchaus bewusst, dass ich hier selber aufgefordert bin, eine Veränderung in meinem Inneren zuzulassen.

 

Eine Veränderung der Gedanken ist schon mal ein guter Anfang!

 

Jedes Thema, welches in mir Angst erzeugt, mal auf den inneren Tisch zu legen und es mit anderen Augen betrachten. zB mit den Augen eines guten Freundes oder Familienmitglieds. Wie würde denn ein anderer auf dieses Thema schauen und was würde er oder sie mir dazu sagen? Kann ich mit dieser anderen Sichtweise vielleicht auch etwas anfangen? Was löst diese andere Vorgehensweise in mir aus?

 

Eine andere Sichtweise zuzulassen unterstützt uns sehr beim Loslassen mancher Themen, die uns belasten oder sogar daran hindern, einen nächsten Schritt zu tun. Im Grunde weiß ich ziemlich genau, welche Meinung die wichtigen Menschen in meinem Leben zu diversen Themen haben. Schließlich tauscht man sich ja aus. Also versuche ich jetzt mal, den Ruhepol in mir zu aktivieren und meine eigene Lösung zu finden.

 

Thema ist: Mein Lebensunterhalt verschmälert sich durch die derzeitige Situation und ich habe Angst, mit dem Geld nicht mehr auszukommen

 

Dieses mulmige Gefühl in meinem Bauchraum ist absolut scheußlich! Aber es darf sein - es haben auch diese Gefühle ihre Berechtigung!

 

So, jetzt ist es raus….. und was jetzt???

 

Wie komm ich da raus?

 

Ich habe da schon eine Stimme in mir, die versucht gerade mich zu beschwören, mich zu beruhigen. Es gilt jetzt, ihr zuzuhören:

  •  Bleibe im Augenblick und schaue auf das, was dich umgibt
  • Es fehlt dir in diesem Moment an nichts, du bist gesund, hast einen vollen Kühlschrank, viele Lebensmittel im Schrank, eine schöne Wohnung, viele Freunde, eine wunderbare Familie
  • Du lebst in einem Land mit einem sozialem Netzwerk, in einem Land, in dem Frieden und Freiheit herrscht
  • Du hast Fähigkeiten, mit denen du dich beschäftigen kannst und die vielleicht auch anderen Menschen hilfreich sind
  • Du bist nicht alleine in dieser Situation – alle anderen sind ebenfalls zum Rückzug gezwungen und dieser Zustand verbindet
  • Du darfst diese „Freizeit“ jetzt genießen und dir Gutes tun
  • Du musst niemanden etwas beweisen, deine Wahrnehmungen sind für dich richtig – für andere möge anderes richtig sein – alles hat seine Berechtigung
  • Wenn du Hilfe brauchst, gibt es Menschen die dir gerne helfen, du darfst darum bitten
  • Es gibt Menschen die deine Hilfe benötigen, schau dich um und hilf denen, die es brauchen – das gibt dir inneren Halt und Sicherheit
  • Spüre in dein Herz, dort ist die Sicherheit in dir verankert, dort spürst du Wärme  und Zuversicht
  • Vertraue darauf, dass du nicht alleine bist und es immer einen Weg gibt, wenn man flexibel bleibt

Ich merke, dass mich diese Sätze jetzt beruhigen. Und ich kann mir diese Sätze wenn nötig, wieder und wieder durchlesen. Darauf achten, was sich dadurch in mir verändert.

 

Es ist doch so, dass beim Loslassen Kapazitäten frei werden. Keine Neuigkeit und doch sollte ich mir das immer wieder vor Augen führen. Was mach ich mit diesen freien Räumen? Mit freien Zeiten?

 

Darum werde ich mich jetzt kümmern, mir dazu Gedanken machen. Diese Gedanken sind bestimmt produktiver als Gedanken der Angst und Sorge. Und sie beinhalten Chancen für Veränderung, neue Ideen, neue Begegnungen und vieles mehr.

 

Auf los geht’s los…. Mal schauen, was da kommt.

 

Ich werde wieder darüber schreiben, das nehm ich mir ganz fest vor. Denn es war jetzt für mich sehr hilfreich, meine Gedanken niederzuschreiben.

 

Vielleicht ist es auch Hilfreich, mit jemanden darüber zu sprechen. Eventuell haben auch Sie ähnliche Erfahrungen, suchen Sie auch einen Weg, mit dem Chaos in sich umgehen zu lernen. Es anzunehmen. Ich helfe Ihnen gerne dabei, eine Lösung zu finden.